Frau Kirstin Baade, ehrenamtlichen Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes Itzehoe, wurde im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfanges in Berlin mit dem Ehrenpreis des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes in der Kategorie Ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.
Gisela Textor, Vorstandsmitglied des DHPV als Leiterin der Fachgruppe Ehrenamt, wies in ihrer Laudatio darauf hin, dass die Hospizbewegung in Deutschland durch das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement zunächst einzelner Bürger*innen entstand. Auch und gerade heute, wo sich die Hospizidee in der Gesellschaft zunehmend etabliert habe, sei die Hospizarbeit ohne Ehrenamtler nicht denkbar.
Frau Baade engagiere sich in besonderer Weise als Koordinatorin einer heute ca. 30-köpfigen Gruppe Ehrenamtlicher mit gut 60 abgeschlossenen Sterbebegleitungen pro Jahr und sehr großem Einzugsbereich, weit über die Kreisstadt Itzehoe hinaus, so Frau Textor. Sie betonte in diesem Zusammenhang die Vernetzung u. a. mit dem Klinikum Itzehoe und dem Palliativ-Care-Team Steinburg-Pinneberg-Dithmarschen der DRK-Schwesternschaft Itzehoe. Als wichtige Multiplikatoren der Hospizidee informiere Frau Baade in stationären Pflegeeinrichtungen, in Schulen und auf Presseanfragen. Das alles mache sie ehrenamtlich. Ab 2008 sei sie zunächst als Hospizbegleiterin tätig gewesen. Als dann 2013 die hauptamtliche Koordinatorin krankheitsbedingt dauerhaft ausfiel, hat Frau Baade die ehrenamtliche Koordination des Hospizdienstes übernommen. Ohne einschlägige Berufserfahrung hat sie die Koordination der Gruppe aufgrund ihrer Erfahrung als Hospizbegleiterin, ihrer außergewöhnlichen Motivation und ihrer persönlichen Art erfolgreich gemeistert.
Die Menschen, die mit ihr zu tun haben, beschreiben sie als einfühlsam, kreativ, zielstrebig und voller Energie, dabei sehr bescheiden, humorvoll und fröhlich, voller Hingabe für die Hospizarbeit und gern gesehene, kompetente und mitreißende Gesprächspartnerin auch im Rundfunk – oder kurz: als Glücksfall für das Ehrenamt und die Hospizarbeit im Besonderen. Frau Baade liege die Begleitung Sterbender bis zum Tod in der Häuslichkeit besonders am Herzen. Das Sterben im stationären Hospizes sei ihr – ganz dem hospizlichen Grundsatz „ambulant vor stationär“ verpflichtet – „Ultima Ratio“.
Frau Helga Rademaker-Kofen, die den Hospiz-Förder-Verein e. V. Itzehoe vor über 20 Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann Theodor gründete und Frau Baade zu der Ehrung begleitete, sagte: „Ich bin unendlich dankbar, dass es auch Dank Frau Baade weitergeht, dass aus dem Samenkörnchen langsam ein Baum wächst. Das zu sehen ist ein großes Geschenk.“
Der Vorstand des Hospiz-Förder-Vereins Itzehoe sowie alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des ambulanten Hospizdienstes Itzehoe freuen sich mit Kirstin Baade über die hohe Auszeichnung. Die Ehrung mache deutlich, dass wir mit unserer hospizlichen Arbeit im Kreis Steinburg auf einem sehr guten Weg sind, so der Vorsitzende Rüdiger Blaschke.
Abschließend dankte Frau Baade, dass sie gemeinsam mit dem Vorstand des Hospiz-Förder-Vereins Itzehoe, aber auch mit den Kolleg*innen auf Landesebene an der Entwicklung des Hospizdienstes in Schleswig-Holstein mitwirken darf. Dankbar sei sie darüber hinaus den Menschen, denen sie im Sterben oder in der Trauer begleitend nahe sein durfte. „Von ihnen habe ich viel gelernt.“ So ihr Resümee.
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